Jeweils ab Mitte Dezember bis zum anderen März - und das ist durchaus positiv zu werten - bin ich manchmal gar nicht mehr so sicher, ob wir nun ein Männerchor oder doch ein Fasnachtsverein sind. Dann nämlich ist der Bau des Fasnachtswagens unter der Leitung von René Hollenstein Thema Nummer eins in unserem Chor. Die einen sind über Wochen aktiv am Bauen und die anderen verfolgen die Fortschritte aus sicherer Distanz. Und alle freuen sich, wenn aus Dachlatten, OSB-Platten, Textilvlies und Farbe ein grosses Kunstwerk entsteht.

Mit ganz viel Liebe zum Detail wurde dieses Jahr die komplette Szenerie einer regelrechten Wolfsjagt gebaut: Kleine Schäfchen drehten grasend ihre Runden im Tannenwäldchen. Währenddessen hielt der Jäger auf seinem Hochsitz Ausschau nach dem grossen bösen Wolf und träumte wohl insgeheim von einem heissen Zwetschgenlutz am Kamin in der nahen Jägerhütte. Unsere Männerchörler schlüpften in den Wolfspelz und umkreisten in dieser Verkleidung die friedliche Waldszene. Und unser kräftiges 1.90-Meter-Rotkäppchen gab dem Bild einen bunten Farbtupfer.

Kein Wunder, dass unsere Fasnachtsclique auch dieses Jahr an den Umzügen in Frauenfeld und Wigoltingen geehrt und ausgezeichnet wurde! In punkto Originalität und Detailverliebtheit ist eine weitere Steigerung kaum mehr zu schaffen. Aber wetten, dass wir an der Fasnacht 2025 eines Besseren belehrt werden?

Viktor Schweiss, Männerchor Wigoltingen